27.08.2025

Provisorische Einschätzung der Ernte 2025 durch swiss granum

Mähdrescher lädt Korn in Traktorenanhänger.

Die provisorische Erntemenge 2025 für Gerste ist rund 25% höher als im Vorjahr. Die Rapsernte wird in der Grössenordnung der Menge von 2023 erwartet. Die Brotweizenmenge fällt verglichen mit dem Vorjahr ebenfalls deutlich höher aus und dürfte in der Grössenordnung der Erntemenge von 2022 liegen. Die Übersicht von Roggen und Dinkel zum Gesamtbild Brotgetreide steht noch aus. Dies zeigt die von swiss granum Mitte August durchgeführte Ernteerhebung.

Swiss granum, die Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, hat Mitte August gestützt auf Rückmeldungen von 33 Sammelstellen eine Einschätzung der Erntesituation 2025 vorgenommen. Diese Sammelstellen bilden zusammen rund 47% des Schweizer Marktes für Gerste, 59% für Brotweizen und 68% für Raps ab. Die gesamte Schweizer Produktion dieser Kulturen wurde anhand von Hochrechnungen basierend auf den inländischen Erntemengen 2024 ermittelt.

Brotweizen
Gestützt auf die Erhebung wird eine Erntemenge in der Grössenordnung von 360‘000 bis 380‘000 t Brotweizen geschätzt. Stand heute kann der grösste Teil davon als backfähiger Brotweizen gemäss swiss granum Übernahmebedingungen bezeichnet werden. Die erwartete Brotweizenmenge liegt somit deutlich über der Erntemenge des letzten Jahres. Diese belief sich inkl. nicht backfähige Menge auf rund 243‘000 t. Die erwartete Brotweizenmenge ist ebenfalls höher als die im Mai geschätzte Erntemenge. Basierend auf den Flächenmeldungen der Kantone wurde eine Korrektur bei der diesjährigen Brotweizenfläche vorgenommen, welche in der Mai-Schätzung zu tief prognostiziert wurde.
Es handelt sich um eine provisorische Einschätzung, da die Übernahme der Brotweizenernte bei der Erhebung noch nicht komplett abgeschlossen war und die Aufbereitung des Brotweizens in den Sammelstellen noch erfolgen wird. Die Übersicht von Roggen und Dinkel zum Gesamtbild Brotgetreide steht ebenfalls noch aus. Eine Einschätzung der Weizenqualität erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt anhand der Erntequalitätserhebung von swiss granum.

Gerste / Futterweizen
Die inländische Gerstenproduktion wird basierend auf der Hochrechnung aktuell auf rund 135'000 bis 145‘000 t geschätzt. Sie liegt somit höher als im vergangenen Jahr, jedoch tiefer als 2023. Begründet ist dies dadurch, dass die Anbaufläche tiefer war als in den letzten beiden Jahren. Auch hierbei handelt es sich um eine provisorische Einschätzung, obwohl die Gerstenernte zum Zeitpunkt der Erhebung annähernd abgeschlossen war. Die Situation beim Futterweizen (Futterweizensorten) kann zurzeit noch nicht beurteilt werden.

Raps
Die Rapsernte war bei der Durchführung der Erhebung noch nicht komplett abgeschlossen. Aufgrund der im Vergleich zu 2024 tieferen Zuteilungsmenge (rund 91‘000 t) lag die Anbaufläche unter derjenigen des Vorjahres. Auf Basis der Hochrechnung wird die inländische Rapsproduktion aktuell auf rund 80‘000 bis 84‘000 Tonnen geschätzt. Sie wird somit in der Grössenordnung der Erntemenge 2023 erwartet (2023: 82’291 t). Zirka ein Drittel der erwarteten Rapsmenge dürfte HOLL-Raps sein.

Gesamtbeurteilung der Ernte 2025
Ein genaues Bild über die Ernte 2025 wird die Gesamterhebung von swiss granum liefern, deren Resultate im Oktober (resp. für Raps im September) vorliegen werden. Basierend darauf und anhand der Resultate der Qualitätserhebung von Brotweizen wird die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss granum Ende Oktober 2025 eine Gesamtbeurteilung vornehmen.

Ernteerhebungen von swiss granum
Während der Ernte wird mittels schriftlicher Umfrage eine Ernteerhebung durchgeführt, um die Mengen von Gerste, Raps und Weizen zu bestimmen. 33 Sammelstellen liefern Mengenangaben dieser Kulturen. Nach der Ernte resp. abgeschlossener Übernahme werden bei allen bei swiss granum registrierten Erstübernehmern die übernommenen Mengen aller Kulturen erhoben. Die Gesamterhebung erfolgt per Mitte September, die Resultate werden in der ersten Hälfte Oktober vorliegen.

Dokumente
Word PDF
Tag
Medienmitteilung
Autor
Stephan Scheuner

Direktor swiss granum

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