Provisorische Einschätzung der Ernte 2023 durch swiss granum
Die provisorische Erntemenge 2023 für Gerste liegt im Bereich der Menge des Jahres 2021. Die Rapsernte wird in der Grössenordnung der Mengen von 2020 resp. 2021 erwartet. Die Brotweizenmenge liegt unter der Erntemengen des letzten Jahres. Dies zeigt die von swiss granum Mitte August durchgeführte Ernteerhebung.
Swiss granum, die Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, hat Mitte August gestützt auf Rückmeldungen von 27 Sammelstellen eine Einschätzung der Erntesituation 2023 vorgenommen. Diese Sammelstellen bilden zusammen 40% des Schweizer Marktes für Gerste, 51% für Brotweizen und 56% für Raps ab. Die gesamte Schweizer Produktion dieser Kulturen wurde anhand von Hochrechnungen basierend auf den inländischen Mengen 2022 ermittelt.
Brotweizen
Gestützt auf die Erhebung wird eine Erntemenge in der Grössenordnung von 320‘000 bis 350‘000 t Brotweizen geschätzt. Stand heute kann der grösste Teil davon als backfähiger Brotweizen gemäss swiss granum Übernahmebedingungen bezeichnet werden. Die erwartete Brotweizenmenge liegt somit unter der Erntemenge des letzten Jahres. Diese belief sich inkl. deklassierte und nicht backfähige Menge auf rund 383‘000 t.
Es handelt sich um eine provisorische Einschätzung, da die Übernahme der Brotweizenernte bei der Erhebung noch nicht komplett abgeschlossen war und die Aufbereitung des Brotweizens in den Sammelstellen noch erfolgen wird. Die Übersicht von Roggen und Dinkel zum Gesamtbild Brotgetreide steht ebenfalls noch aus. Eine Einschätzung der Weizenqualität erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt anhand der Erntequalitätserhebung von swiss granum.
Gerste / Futterweizen
Die inländische Gerstenproduktion wird basierend auf der Hochrechnung aktuell auf rund 158'000 bis 168‘000 t geschätzt. Sie liegt somit tiefer als im vergangenen Jahr und dürfte im Bereich der Mengen des Jahres 2021 ausfallen. Dabei ist zu beachten, dass die Anbaufläche leicht höher ist als im letzten Jahr. Auch hierbei handelt es sich um eine provisorische Einschätzung, obwohl die Gerstenernte zum Zeitpunkt der Erhebung annähernd abgeschlossen war. Die Situation beim Futterweizen (Futterweizensorten) kann zurzeit noch nicht beurteilt werden.
Raps
Die Rapsernte war bei der Durchführung der Erhebung fast beendet. Aufgrund der Zuteilungsmenge (rund 101‘000 t) war die Anbaufläche leicht höher als im Vorjahr. Auf Basis der Hochrechnung wird die inländische Rapsproduktion aktuell auf rund 78‘000 bis 87‘000 Tonnen geschätzt. Sie wird somit in der Grössenordnung der Erntemengen 2020 resp. 2021 erwartet (2020: 88’083 t, 2021: 77'030 t). Zirka ein Drittel der erwarteten Rapsmenge dürfte HOLL-Raps sein.
Gesamtbeurteilung der Ernte 2023
Ein genaues Bild über die Ernte 2023 wird die Gesamterhebung von swiss granum liefern, deren Resultate im Oktober (resp. für Raps im September) vorliegen werden. Basierend darauf und anhand der Resultate der Qualitätserhebung von Brotweizen wird die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss granum Ende Oktober 2023 eine Gesamtbeurteilung vornehmen.