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Leistung der Winterweizensorten in den swiss granum-Versuchen 2018 / 2019

Die diesjährigen Resultate der Winterweizensorten in den swiss granum-Versuchen fielen sehr gut aus. Die durchschnittlichen Erträge und Proteingehalte 2019 liegen im ÖLN-Anbau bei 80.5 dt/ha bzw. 14.1% und bei 74 dt/ha bzw. 13.6% im Extenso-Anbau. Die Ergebnisse dienen ausschliesslich zur Beurteilung der Sortenversuche und sind keine Beurteilung der Weizenqualität in der Schweiz.

Die Wetterbedingungen während der Periode 2018-19 waren für den Winterweizen ideal. Die ÖLN-Erträge sind dieses Jahr mit einem Durchschnitt von 80.5 dt/ha um 5.6 dt/ha höher als diejenigen von 2018 (74.9 dt/ha). Im Extenso-Anbau ist der Durchschnitt mit 74 dt/ha um 2.4 dt/ha höher als derjenigen von 2018 (71.6 dt/ha)

Ergebnisse von 2018 und 2019
Im ÖLN-Anbau und unter den Sorten der Klasse TOP erzielt CH Claro mit 75.6 dt/ha wie letztes Jahr den besten zweijährigen Ertragsdurchschnitt, (Abb. 1). Das Spitzentrio wird mit den Schweizer Sorten Montalba-no (74.4 dt/ha) und Baretta (74.1 dt/ha) ergänzt.
In der Klasse I ist die deutsche Sorte Genius am mit 80.9 dt/ha ertragsreichsten, gefolgt von der Sorte Hanswin (77.7 dt/ha). Die Resultate der Sorten Arina (73.5 dt/ha) und Simano (73.0 dt/ha) liegen unter dem Durchschnitt.
In der Klasse II erreicht die deutsche Sorte Spontan das beste Resultat (87.2 dt/ha), gefolgt von den Schweizer Sorten Posmeda (84.5 dt/ha) und Montalto (83.2 dt/ha).
Poncione ist die erste Futterweizensorte aus der Schweizer Züchtung, welche ab diesem Jahr auf die Liste empfohlener Sorten eingetragen ist. Sie erreicht im ÖLN- und Extenso-Anbau über alle Klassen gesehen mit 88.8 dt/ha (ÖLN) und 83.3 dt/ha (Extenso) den höchsten Ertrag.
Der zweijährige Durchschnitt im Extenso-Anbau liegt bei 73.3 dt/ha. In der Klasse TOP erzielt Baretta die besten Erträge mit 72.1 dt/ha. Hanswin ist die ertragsreichste Sorte der Klasse I mit 74.1 dt/ha. In der Klasse II ist Spontan an der Spitze (78.3 dt/ha).
Im 2019 liegen die Proteingehalte im ÖLN-Anbau (14.1% im Durchschnitt) unter diejenigen von 2018 (14.6%) und nahe beim Extenso-Durchschnitt (13.6%). Im Durchschnitt der zwei Jahre besitzt CH Nara den höchsten Proteingehalt im ÖLN- und im Extenso-Anbau (15.8% und 14.7%). Montalbano, CH Claro und Baretta weisen mit 14.8%, 14.7% und 14.6% im ÖLN-Anbau bzw. 14.1%, 13.8% und 13.5% im Extenso-Anbau tiefere Resultate auf.
Beim Hektolitergewicht befindet sich Hanswin an der Spitze der zweijährigen Durchschnitte, sowohl im ÖLN- als auch im Extenso-Anbau (82.6 kg/hl und 82.2 kg/hl) (Abb. 2). Im ÖLN-Anbau ergänzen Arina (81.9 kg/hl) und CH Nara (80.7 kg/hl) das Spitzentrio. Im Extenso-Anbau folgen CH Nara (80.4 kg/hl) und Posmeda (80.2 kg/hl).
Die Beschreibung der Krankheitsresistenz basiert auf Beobachtungen im Extenso-Netz (Mehltau, Gelb- und Braunrost sowie Septoria). Einige Krankheiten wurden an manchen Orten beobachtet. Der Druck war jedoch tief und die Schlussergebnisse wurden nicht beeinflusst.

Beschreibung der Winterweizenversuche 2019 von swiss granum
In Zusammenarbeit mit Agroscope, der Groupe Cultures Romandie, dem Forum Ackerbau und DSP (Delley Semences et Plantes SA) testet swiss granum 24 Winterweizensorten im ÖLN-Verfahren (ökologischer Leistungsnachweis) und 12 Winterweizensorten im Extenso-Verfahren. Das Versuchsnetz umfasst 10 Standorte in der ganzen Schweiz, wo die Versuche auf kleinen Parzellen mit 3 Wiederholungen durchgeführt werden. Dieses Versuchsnetz ermöglicht es, eine statistische Auswertung der Ergebnisse vorzunehmen. Dadurch können die Kenntnisse über das agronomische und qualitative Verhalten jeder Sorte im ÖLN- und Extenso-Verfahren vertieft werden. Zusätzlich zu den offiziellen Versuchen im Extenso-Verfahren von Agroscope stellen diese Versuche eine wertvolle Grundlage dar, um die Sorten für die Liste der empfohlenen Sorten (LES) auszuwählen.
Um in die LES von swiss granum aufgenommen zu werden, muss eine Winterweizensorte die zweijährigen Versuche im Extenso-Netz von Agroscope erfolgreich bestehen. Sie wird danach während zwei Jahren im ÖLN-Netz von swiss granum getestet. Diese Versuche werden in Zusammenarbeit mit dem Forum Ackerbau und der Groupe Cultures Romandie durchgeführt. Das Saatgut wird von DSP vorbereitet und geliefert, während Agroscope die Aufbereitung des Erntematerials und die ersten Qualitätsmessungen vornimmt. Sie legt ebenfalls Versuche an, gewährleistet die Koordination innerhalb des Netzes und wertet die Ergebnisse aus.
Die durchschnittliche Saatdichte liegt bei 350 Körner/m2. Die Stickstoffdüngung wird aufgrund der Grundlagen für die Düngung im Acker- und Futterbau (GRUD) für jeden Standort spezifisch errechnet. Im Extenso-Anbau wird die Stickstoffzufuhr um rund 30 Einheiten vermindert. Im ÖLN-Netz erfolgen zudem eine bis zwei Fungizidapplikationen sowie eine Wachstumsreglerapplikation.

 

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Bild (JPG) © Agroscope

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Thomas Weisflog,
Stv. Direktor

Tel. +41 (31) 385 72 77

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