
Swiss granum Anbauempfehlungen Ernte 2021
In Absprache mit den Partnern der Wertschöpfungskette publiziert swiss granum generelle Anbauempfehlungen für die Ernte 2021. Beim Anbau von Weizen sind die qualitativen Erkenntnisse der Vorjahre konsequent zu nutzen und die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse TOP bis an die Produzenten weiterzugeben. Für Futterweizen und Raps besteht ein grosses Absatzpotential. Bei Raps und Sonnenblumen ist die Zuteilung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes zwingend zu berücksichtigen.
Zusammen mit den Marktpartnern entlang der Wertschöpfungskette erstellt swiss granum Anbauempfehlungen zur Steuerung des Angebots in der Schweiz. Dabei handelt es sich um nationale Mittelwerte. Aufgrund der spezifischen Bedürfnisse der Verarbeiter sind regionale Unterschiede möglich. Die Sammelstellen übernehmen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle als Koordinations- und Informationsplattform.
Beim Brotweizen wird eine Aufteilung der Produktion auf die Klassen von 40% TOP, 40% Klasse I und 20% Klasse II angestrebt.
- Suisse Premium/Suisse Garantie (fenaco):
- Region West-CH: Anteil TOP reduzieren, Klasse I und II beibehalten
- Region Mitte-CH: Anteile TOP, Klasse I und II beibehalten
- Region Ost-CH: Anteile TOP, Klasse I und II beibehalten
- IP-Suisse: TOPQ erhöhen, TOP reduzieren, Klasse I und II erhöhen. Keine Flächenbeschränkung mehr beim IP-Suisse-Weizen in der Ernte 2021. Weizen aus pestizidfreiem Anbau ist sehr stark nachgefragt.
- Bio Suisse: in Absprache mit den Abnehmern ausschliesslich Anbau von TOP-Sorten gemäss Sortenliste FiBL
- IG Dinkel: Anbau von Oberkulmer Rotkorn in Regionen mit erhöhtem Gelbrost-Druck, in den übrigen Gebieten Oberkulmer Rotkorn oder Ostro möglich
Die Produktion von Roggen, Dinkel und Biskuitweizen erfolgt in Absprache mit den Abnehmern.
Um die Auslandabhängigkeit im Bereich Futtermittelrohstoffe reduzieren zu können, wird empfohlen, die Anbaufläche von Futterweizen, Körnermais und Eiweisserbsen auszudehnen, von Gerste sowie von Triticale beizubehalten. Beim Anbau von Gerste ist dem Bedürfnis der Futtermühlen nach einem höheren Hektolitergewicht Rechnung zu tragen. Bei der Triticale sind mutterkornresistente Sorten zu wählen. Entsprechende Sorten sind auf der Liste empfohlener Sorten von swiss granum zu finden.
Für die Bioackerkulturen sind die Empfehlungen von Bio Suisse resp. die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten.
Beim Raps sind die Zuteilungen des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) massgebend. Der HOLL-Rapsanbau erfolgt im Vertragsanbau. Aufgrund der guten Nachfrage kann die Anbaufläche ausgedehnt werden. Für produzierte Mengen ausserhalb der Zuteilung besteht weiterhin keine Abnahmegarantie. Bei der Soja bestehen Verträge mit Verarbeitern, welche den Absatz einer zum Vorjahr gleichbleibenden Sojamenge im Futtersektor erlauben. Bei den Sonnenblumen bildet die Zuteilung des SGPV ebenfalls die Basis für den Anbau. Die zuteilbare Menge ist höher als 2020, der SGPV empfiehlt jedoch den Produzenten, wenn möglich Raps anstelle von Sonnenblumen anzubauen.
Bei der Auswahl der Kultur und der Sorten sind die Qualitätsanforderungen und Empfehlungen der Abnehmer zu berücksichtigen. Im Dialog mit den Sammelstellen gilt es, mit einem standortgerechten Anbau und einer entsprechenden Sortenwahl die Qualitätsparameter weiter gezielt zu beeinflussen. Bei der Weizen-Aussaat sind die qualitativen Erkenntnisse der Vorjahre konsequent zu nutzen. Swiss granum erwartet, dass die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse TOP bis an die Produzenten weitergegeben werden. Diese Empfehlung zur Anwendung zwischen Produzent und Sammelstelle ist seit der Ernte 2019 in den Übernahmebedingungen von swiss granum aufgeführt.