
Werte hinter den einheimischen Produkten zeigen
Die Branchenorganisation swiss granum hat ihre Delegiertenversammlung ohne die physische Präsenz der Delegierten durchgeführt. Als Ersatz für das langjährige Vorstandsmitglied Pius Eberhard wurde Hansjörg Reiss der fenaco Genossenschaft neu in den Vorstand gewählt. Die Branche hat die Arbeiten zur Mehrwertstrategie für Getreide und Ölsaaten gestartet. Publiziert wurden die Erntequalitätsresultate für Brotweizen sowie Einschätzungen zur Ernte aus Sicht der Marktpartner.
Swiss granum hat die 21. Delegiertenversammlung aufgrund der ausserordentlichen Pandemiesituation ohne die physische Präsenz der Delegierten durchgeführt. Diese haben ihre Stimmen schriftlich abgegeben. Für die Amtsdauer bis 2023 wurde Hansjörg Reiss der fenaco Genossenschaft als neues Vorstandsmitglied gewählt. Er folgt auf Pius Eberhard, welcher seit der Gründung als Mitglied in verschiedenen Kommissionen und Arbeitsgruppen und seit 2011 im Vorstand sowie im Vorstandsausschuss von swiss granum vertreten war. Eine persönliche Verabschiedung und Würdigung war dieses Jahr leider nicht möglich, dies wird anlässlich der Delegiertenversammlung 2021 nachgeholt. Die statutarischen Geschäfte wurden von den Delegierten einstimmig verabschiedet.
Erarbeitung Mehrwertstrategie für Getreide und Ölsaaten
„Die Getreide- und Ölsaatenbranche war und ist ebenfalls betroffen von der COVID-19-Pandemie, wirtschaftlich zum Glück weniger stark als andere“, fasst Lorenz Hirt, Präsident von swiss granum die Situation zusammen. „Unsere Branche stand dieses Jahr jedoch plötzlich im Fokus und wurde als „systemrelevant für die Versorgung des Landes mit lebenswichtigen Gütern“ erkannt.“ Dies äusserte sich auch im Konsumentenverhalten, denn während des Lockdowns konnte ein Trend für regionale Produkte und kurze Transportwege beobachtet werden. Den Trend zu einheimischen Lebensmitteln und Regionalität möchte die Branche auch nach der Öffnung der Grenzen erhalten. Die Erarbeitung einer Mehrwertstrategie für Getreide und Ölsaaten wurde im vergangenen Jahr gestartet. „Es gilt den Konsumentinnen und Konsumenten zu zeigen, welche Werte hinter den einheimischen Produkten stecken“, erklärt swiss granum Direktor Stephan Scheuner.
Einschätzung zu Mengen und Qualität
Mengenmässig präsentierte sich 2020 mit Ausnahme der Eiweisspflanzen ein positives Bild der Ernte. Verglichen zum Vorjahr gab es mehr Futterweizen und auch mehr Raps, wobei bei diesen beiden Kulturen die Nachfrage nach inländischer Ware trotzdem nicht befriedigt werden konnte. Die von swiss granum im Oktober aufgestellte Mengenbilanz der letzten beiden Erntejahre für Brotgetreide wies einen Überschuss von rund 70‘000 t auf. Darin nicht enthalten sind die Lagermengen der Marktpartner. Die Qualität des Brotgetreides kann insgesamt als durchschnittlich bezeichnet werden. Die für die Müller wichtigen Protein- und Feuchglutengehalte lagen in der Ernte 2020 tiefer als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Positiv zu erwähnen ist das tiefe DON-Belastungsniveau bei Weizen.
Hintergrundinformationen auf www.swissgranum.ch
Detailliertere Ausführungen können den Einschätzungen zur Ernte aus Sicht der Müller, der Futtermittelhersteller und der Ölwerke sowie den Resultaten der Erntequalitätserhebung und der Sortenversuche für Brotweizen entnommen werden. Diese werden auf www.swissgranum.ch elektronisch zur Verfügung gestellt. In den Statistiken von swiss granum sind erstmals auch die Bio-Zahlen enthalten.
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