
Unverzichtbare einheimische Nahrungsmittelproduktion
Die Branchenorganisation swiss granum hat ihre Delegiertenversammlung durchgeführt. Als Ersatz für das langjährige Vorstandsmitglied Romeo Sciaranetti wurde Matthias Staehelin neu in den Vorstand gewählt. Neu im Vorstand vertreten ist auch Joseph von Rotz. Herausforderungen sieht die Branche insbesondere bei der praxistauglichen Umsetzung der Absenkpfade Pflanzenschutzmittel und Nährstoffverluste. An der Qualitätstagung wurden die sich dabei ergebenden Herausforderungen beleuchtet sowie die Erntequalitätsresultate für Brotweizen und Einschätzungen zur Versorgungssituation aus Sicht der Marktpartner vorgestellt.
Lorenz Hirt, Präsident swiss granum, ging in seiner Eröffnungsrede auf die Versorgungssicherheit und die Stromversorgung ein. Er führte aus, «dass wir uns auf eine längere Phase der Unsicherheit und erschwerter Beschaffungs- und Vertriebswege einstellen müssen». Gleichzeitig machte er Mut, da aus seiner Sicht die Relevanz von natürlich hergestellten Nahrungsmitteln mit einer klar definierten, vertrauenserweckenden Herkunft profitieren werde. Die steigende Awareness der letzten zweieinhalb Krisenjahre helfe mittelfristig auch den von swiss granum vertretenen Wertschöpfungsketten. Denn die hiesige Nahrungsmittelproduktion und damit auch die Wertschöpfungsketten Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen seien unverzichtbar für die Sicherheit unseres Landes.
Über das vergangene Geschäftsjahr und die Aktualitäten informierte der Direktor Stephan Scheuner. Er führte aus, dass swiss granum fünf strategische Stossrichtungen definiert habe. Swiss granum werde weiterhin Austauschplattform und Hauptansprechpartner sein für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen. Dies ermöglicht es den Marktpartnern, lösungsorientiert zusammenzuarbeiten und zukünftige Herausforderungen proaktiv zu antizipieren. Bezogen auf die aktuelle Situation verwies er darauf, dass in mehreren Bereichen bisher funktionierende Systeme ausgehebelt wurden. Dies stellte alle Beteiligten vor entsprechende Herausforderungen. Die Versorgungsbilanz beim Brotgetreide zeigt dieses Jahr einen positiven Saldo. Mit den Lagermengen sowie mit der von swiss granum beantragten Aufteilung der Freigabemengendes Zollkontingents Brotgetreide «könne Stand heute eine ausreichende Versorgung bei allen Brotgetreidearten sichergestellt sowie der Ernteübergang fürs Folgejahr gewährleistet werden».
Swiss granum zeigte an ihrer Delegiertenversammlung Herausforderungen auf, mit denen sich die Branche konfrontiert sieht. Um zu produzieren ist die Branche auf entsprechende politische Rahmenbedingungen angewiesen. Zentral ist deshalb aus Sicht der swiss granum die eine praxistaugliche Umsetzung der Absenkpfade Pflanzenschutzmittel und Nährstoffverluste oder auch die Deklarationspflicht für Brot im Offenverkauf.
Für die Amtsdauer bis 2023 wurden Matthias Staehelin, Leiter Beschaffung / Behörden der Swissmill, sowie Joseph von Rotz, operativer Leiter Geschäftseinheit fenaco GOF / Leiter FB GOF Schweiz Lebensmittel, als neue Vorstandsmitglieder gewählt. Ersterer folgt auf Romeo Sciaranetti, welcher als langjähriges Kommissions- und Arbeitsgruppenmitglied sowie seit 2010 im Vorstand von swiss granum vertreten war. Die statutarischen Geschäfte gaben keinen Anlass zu Diskussionen und wurden von den anwesenden Delegierten einstimmig verabschiedet.
Am gleichen Tag fand ebenfalls die gemeinsam mit dem Verein Schweizer Brot organisierte Qualitätstagung statt. Diese stand unter dem Motto «Absenkpfade Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe». Die Referenten beleuchteten dabei den Stand der politischen Diskussionen und der Umsetzung der Absenkpfade. An der Tagung wurden die Auswirkungen auf Produktion und Tierhaltung sowie Herausforderungen für die Wertschöpfungsketten von swiss granum thematisiert. Wie gewohnt wurden an der Tagung auch die Resultate der Sortenversuche sowie der Qualitätserhebung der inländischen Getreideernte vorgestellt.
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Lorenz Hirt, Präsident
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Stephan Scheuner, Direktor
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