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Schweizer Produkte in Wert setzen

Die Branchenorganisation swiss granum hat ihre Delegiertenversammlung durchgeführt. Als Ersatz für das langjährige Vorstandsmitglied Daniel Jakob wurde Urs Wellauer des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbands neu in den Vorstand gewählt. Herausforderungen sieht die Branche insbesondere in der Versorgungssituation sowie beim Absenkpfad Pflanzenschutzmittel und Nährstoffverluste. An der Qualitätstagung wurden die Herausforderungen der Nachhaltigkeit beleuchtet sowie die Erntequalitätsresultate für Brotweizen und Einschätzungen zur Ernte aus Sicht der Marktpartner vorgestellt.

Lorenz Hirt, Präsident swiss granum, ging in seiner Eröffnungsrede auf die Corona Situation ein. Er rief dazu auf, im Alltag Schweizer Hersteller zu berücksichtigen: sicher bei Nahrungsmitteln, aber auch darüber hinaus. Dies bezeichnete er als «die beste Absicherung für künftige Krisen». Er forderte die Branchenpartner entlang der Wertschöpfungskette auf, das Bewusstsein zu den Werten schweizerischer Produkte zu nutzen und die hochqualitativen Schweizer Produkte noch besser in Wert setzen. Dabei verwies er auf die Marke Schweizer Brot des gleichnamigen Vereins, mit der einheimisches Brot auch am Verkaufspunkt als solches ausgelobt werden kann. «Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel», fasste er die Anstrengungen der Branche zusammen.
Über das vergangene Geschäftsjahr und die Aktualitäten informierte der stellvertretende Direktor Thomas Weisflog. Er führte aus, dass bei der Ernte 2021 zwei Effekte zusammen für die tiefen Erntemengen verantwortlich waren. Einerseits die tiefen Ernteerträge, welche ihre Ursache in der aussergewöhnlichen Witterung und dem Hagelschlag haben. Andererseits der Auswuchs, welcher durch die vielen Niederschläge während der Erntephase verursacht wurde. Dadurch fielen die Erntemengen bei den meisten Kulturen tiefer aus als im Vorjahr. Zudem mussten rund 95'000 Tonnen Brotgetreide aus qualitativen Gründen im Futtersektor abgesetzt werden. Die Versorgungsbilanz beim Brotgetreide zeigt dieses Jahr ein Manko. Mit den Lagermengen sowie mit den von swiss granum ergriffenen Massnahmen «könne Stand heute eine ausreichende Versorgung sichergestellt werden». 
Swiss granum zeigte an ihrer Delegiertenversammlung Herausforderungen auf, mit denen sich die Branche konfrontiert sieht. Um zu produzieren ist die Branche auf entsprechende politische Rahmenbedingungen angewiesen. Zentral sind deshalb aus Sicht der swiss granum die Umsetzung des Absenkpfads Pflanzenschutzmittel und Nährstoffverluste, die Weiterentwicklung der Agrarpolitik oder auch der Umgang mit den neuen Züchtungstechnologien.
Für die Amtsdauer bis 2023 wurde Urs Wellauer, Direktor des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbands, als neues Vorstandsmitglied gewählt. Er folgt auf Daniel Jakob, welcher als langjähriges Kommissions- und Arbeitsgruppenmitglied sowie seit 2001 im Vorstand von swiss granum vertreten war. Die statutarischen Geschäfte gaben keinen Anlass zu Diskussionen und wurden von den anwesenden Delegierten einstimmig verabschiedet.

Am gleichen Tag fand ebenfalls die gemeinsam mit dem Verein Schweizer Brot organisierte Qualitätstagung statt. Diese stand unter dem Motto «Nachhaltigkeit – Herausforderungen für die einheimische Getreide- und Ölsaatenbranche». Die Referenten beleuchteten dabei den Themenkomplex nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion. Dieser bildet eines der drei Schwerpunktthemen der vom Bundesrat verabschiedeten Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030. An der Tagung wurden die Herausforderungen für die Wertschöpfungsketten von swiss granum ebenso thematisiert wie die Umsetzung eines verantwortungsvollen Umgangs mit den bestehenden Ressourcen. Wie gewohnt wurden an der Tagung auch die Resultate der Sortenversuche sowie der Qualitätserhebung der inländischen Getreideernte vorgestellt.

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Bild (JPG) (Quelle: Verein Schweizer Brot)

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