
Weiterhin viel Arbeit für swiss granum
Fritz Glauser blickte an der Delegiertenversammlung auf ein herausforderndes Amtsjahr als Präsident von swiss granum zurück. Künftige Herausforderungen, erfolgreich abgeschlossene Geschäfte und die Finanzierung der Sortenversuche waren Themen der Delegiertenversammlung.
Fritz Glauser, Präsident swiss granum, hob in seiner Eröffnungsrede die ungleichen Brotgetreideernten der Jahre 2016 und 2017 hervor. Trotz fast gleicher Fläche, gleicher Saatgutmenge je ha und gleicher Pflege resultierten deutlich unterschiedliche Erntemengen. Er hielt fest: „Wir arbeiten mit der Natur“. Die Branche habe jedoch dank einer guten Zusammenarbeit gemeinsam Lösungen erarbeitet.
In seiner Eröffnungsrede thematisierte er einige Herausforderungen, welche die Branche betreffen. Eine davon ist die Nachfolgeregelung zum Schoggigesetz, dank der die Marktanteile für die Produzenten, die Mühlen und die exportierenden Verarbeiter beibehalten werden sollen. Es gilt weiter, die Wertschätzung für das Schweizer Brot hochzuhalten, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Er betonte, dass für die Ackerkulturen und deren Wertschöpfungsketten ein Grenzschutz unumgänglich sei und lud den Bundesrat ein, seine zukünftige Agrarpolitik dahingehend zu überarbeiten.
Das Berichtsjahr 2016 / 2017 im Überblick
Über das vergangene Geschäftsjahr und die aktuellen Geschäfte informierte Direktor Stephan Scheuner. Bezüglich Futtermittel hob er die Anrechnung der Mühlennachprodukte als Grundfuttermittel im Programm GMF ab 1.1.2018 hervor. Damit wird dank geschlossener Kreisläufe eine nachhaltige Ressourcenverwertung ermöglicht. Gleichzeitig verwies er auf die Bestrebungen der Marktpartner zur Ausarbeitung einer Branchenstrategie Veredelung zur Stärkung der Schweizer Futtermittelversorgung.
Nach einem Jahr mit Zusatzimporten war im Erntejahr 2017 ein Überschuss an Brotgetreide zu verzeichnen. Mehrere Massnahmen zur Marktentlastung werden zurzeit diskutiert. Damit verbunden wird swiss granum im Dezember Diskussionen zum zukünftigen Mengenmanagement beim Brotgetreide aufnehmen. Ebenfalls überprüft wird die Lösung zur Proteinbewirtschaftung. Diese wird für die Ernte 2018 nochmals unverändert weitergeführt.
Swiss granum konnte der Branche im abgelaufenen Berichtsjahr wiederum verlässliche Erntezahlen sowie Einschätzungen zur Erntequalität zur Verfügung stellen. Letztere wurden an der gleichentags durchgeführten Qualitätstagung vorgestellt. Die Marktpartner einigten sich wie im vergangenen Jahr auf gleichbleibende Richtpreise. Diese Daten bilden die Grundlage zur Schaffung der von swiss granum angestrebten Markttransparenz.
Im vergangenen Jahr hat swiss granum sogenannte technische Anforderungen für Schweizer Brot verabschiedet. Die Branche bekennt sich damit zur Swissness-Regelung als Mindestanforderung bezüglich Rohstoffherkunft und zu 100% einheimischer Verarbeitung für den Begriff „Schweizer Brot“. Diese Anforderungen bilden gemäss Stephan Scheuner eine wichtige Grundlage für die Marketingkommunikation des Vereins Schweizer Brot.
Statutarische Geschäfte
Die statutarischen Geschäfte gaben keinen Anlass zu Diskussionen und wurden von den anwesenden Delegierten einstimmig verabschiedet. Beschlossen wurde dabei eine Beitragserhöhung zur Finanzierung der Mehrkosten für die mit Agroscope durchgeführten Sortenversuche. Swiss granum wird sich zudem finanziell an einem dreijährigen KTI-Forschungsprojekt beteiligen. Angestrebt wird mit diesem eine Verbesserung der Qualität des Schweizer Brotweizens.
Qualitätstagung Weizen
Am gleichen Tag fand die gemeinsam mit dem Verein Schweizer Brot organisierte Qualitätstagung Weizen statt. An der Tagung wurden Trends und unterschiedliche Positionierungsmöglichkeiten gesucht und aufgezeigt sowie in einer Food-Arena mit Vertretern aus verschiedenen Fachbereichen diskutiert. Wie gewohnt wurden an der Tagung auch die Resultate der Sortenversuche sowie der Qualitätserhebung der inländischen Getreideernte vorgestellt.
Über swiss granum Swiss granum ist die Schweizerische Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen. Sie vereint die verschiedenen Dachorganisationen der Schweizer Wertschöpfungskette – von der Produktion bis zur Verteilung, über die verschiedenen Stufen der Verarbeitung und des Handels. Die Personen oder Betriebe sind über ihre Dachorganisation wiederum Mitglied von swiss granum. Die Branchenorganisation zählt 17 Mitgliederorganisationen, welche auf vier Interessengruppen verteilt sind. Gemessen an der Zahl der Firmen und Beschäftigten ist die Getreide-, Ölsaaten- und Eiweisspflanzenbranche ein bedeutender Zweig der schweizerischen Nahrungsmittelbranche und beschäftigt rund 40'000 Personen. Dadurch spielt swiss granum eine wichtige Rolle als Verhandlungs-, Informations- und Kommunikationsplattform. |