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Weizenernte zum dritten Mal infolge von guter Qualität

Die ersten positiven Resultate der Schnelltests wurden durch die Laboranalysen und Backtests bestätigt. Wie in den Jahren 2017 und 2018 weist auch die diesjährige Weizenernte eine gute Qualität auf. Dies zeigen die Ergebnisse der Erntequalitätserhebung von swiss granum.

Qualitätstests wurden mit Weizenproben von vier Hauptsorten pro Region durchgeführt. Die Proben stammen aus einem Versuchsnetz von 20 Sammelstellen. Runal (TOP), CH Claro (TOP) Arina (I) und Forel (I) werden seit mehr als sechs Jahren bewertet, CH Nara (TOP) seit fünf Jahren. Seit 2018 ergänzt Hanswin (I) dieses Sortenspektrum. Im Auftrag von swiss granum führt die Fachschule Richemont die Analysen durch. Die Ergebnisse werden für fünf definierte Regionen bewertet und anhand des Flächenanteils gewichtet.

Protein-Komplex
Die Feuchtglutengehalte (bei 0 Minuten) variieren dieses Jahr zwischen 24.5% und 38.2% (2018: 25.8% und 39.3%). Mit 30.1% liegt der diesjährige Durchschnitt um 2.2 Einheiten unter demjenigen von 2018 aber um 0.3 Einheiten über demjenigen von 2017. Er ist somit um 1.1 Einheiten höher als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre, welcher aber stark von den schlechten Resultaten der Ernte 2014 geprägt wird.

Bei den sechs erhobenen Sorten wird Arina (34.8%), welche sich in den letzten Jahren mit ihrem hohen Feuchtglutengehalt auszeichnete, durch Runal (35.3%) übertroffen. CH Claro (34.4%) ist die einzige Sorte, die im Vergleich zu 2018 keinen Rückgang verzeichnet. Mit 30% besitzt CH Nara einen deutlich tieferen Durchschnitt im Vergleich zu den zwei anderen Sorten der Klasse TOP. Forel liegt bei 28.8%, d. h. 2.6 Einheiten höher als ihr Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Hanswin weist mit 26.2% (2018: 28.5%) einen tiefen Feuchtglutengehalt auf.

Die Differenzen zwischen den Quellzahlen bei 0 und 30 Minuten geben einen Hinweis auf die Proteaseaktivität (proteinabbauende Enzyme). Sie bewegen sich in einem normalen Rahmen und somit kann die Proteaseaktivität als ausgeglichen bezeichnet werden.

Farinogramm-, Extensogramm- und Amylogrammtests
Die Mehle weisen mit einem Durchschnitt von 56.6% eine durchschnittliche Wasseraufnahmefähigkeit auf (2018: 59.9%). Die Teige zeigen eine ähnliche Knetresistenz wie im Vorjahr, aber eine bessere als in den letzten fünf Jahren. Der Konsistenzabfall ist tiefer als im Vorjahr. Das heisst, die Teige reagieren weniger empfindlich auf eine Überknetung. Wie 2018 und 2017 bleiben die Extensogrammflächen mit 140 cm2 im Durchschnitt hoch (2018: 121 cm2; 2017: 135 cm2). Die Werte bei der Verhältniszahl (DW5 / DB) zeigen eine geringere Dehnbarkeit der Glutenstruktur als in der Ernte 2018. Die maximale Viskosität (Verkleisterungsmaximum) beim Amylogramm bleibt ausser für Forel (668 AE) und Hanswin (739 AE) sehr hoch. Der diesjährige Durchschnitt (1070 AE) ist um 14 Einheiten tiefer als derjenige der letzten fünf Jahre. Die Verkleisterungstemperaturen sind identisch zum Vorjahr. Diese Ergebnisse weisen auf eine ähnlich schwache Amylase-Aktivität hin.

Backtests
Die Volumenausbeuten können als gut bezeichnet werden. Der diesjährige Durchschnitt liegt mit 3501 ml auf einem ähnlichen Niveau wie derjenige 2018 (3563 ml) und 2017 (3577 ml). Er ist somit um 183 Einheiten höher als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Mit 4050 ml (2018: 3895) erzielt Runal wie schon im 2018 das beste Resultat gefolgt von CH Claro mit 3759 ml (2018: 3677 ml) und Arina mit 3648 ml (2018: 3641 ml). Bei den anderen Sorten variieren die Durchschnitte zwischen 3411 ml und 3485 ml (2018: 3421 ml und 3615 ml).

Die Qualitätsresultate der Weizenernte 2019 werden an der Qualitätstagung Weizen von swiss granum am 19. November 2019 in Bern präsentiert.