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Weizenernte 2017: gute Qualität durch die Laboranalysen bestätigt

Die ersten positiven Resultate der Schnelltests wurden durch die Laboranalysen bestätigt. Trotz zum Vorjahr tieferen Feuchtglutengehalten bleibt der diesjährige Durchschnitt höher als derjenige der letzten fünf Jahre. Die Resultate bei den Farinogramm-, Extensogramm- und Amylogrammtests sind gut und liegen auf einem ähnlichen Niveau wie 2016. Dies zeigen die Ergebnisse der Erntequalitätserhebung von swiss granum.

Qualitätstests wurden mit Weizenproben von vier bzw. fünf Hauptsorten pro Region durchgeführt. Die Proben stammen aus einem Versuchsnetz von 20 Sammelstellen. Runal (TOP), CH Claro (TOP) Arina (I), Zinal (I) und Forel (I) werden seit mehr als fünf Jahren bewertet, CH Camedo (TOP) und CH Nara (TOP) seit 4 resp. 3 Jahren. Im Auftrag von swiss granum führt die Fachschule Richemont die Analysen durch. Die Ergebnisse werden für fünf definierte Regionen bewertet. 
 

Protein-Komplex

Die Feuchtglutengehalte (bei 0 Minuten) variieren dieses Jahr zwischen 26.9% und 35.6%. Mit 30.6% liegt der diesjährigen Durchschnitt um 1.4 Einheiten unter demjenigen von 2016, aber um 1.7 Einheiten über demjenigen der letzten fünf Jahre. Wie in den Vorjahren erzielt Arina das beste Resultat mit 35.3% im Durchschnitt (2016: 35.5%). Sie wird von Runal 32.0%, CH Camedo 30.8% und CH Claro 30.7% (2016: 32.9%, 33.5% und 32.9%) gefolgt. CH Nara weist mit 29.4% (2016: 30.6%) einen leicht tieferen Durchschnitt auf als die anderen analysierten Sorten der Klasse TOP. Die Sorten Forel und Zinal liegen mit 28.2% und 27.7% eine Stufe darunter (2016: 29.2% und 29.1%). Ihre Resultate sind jedoch deutlich höher als im Durchschnitt der letzten fünfe Jahre (26.4% und 25.4%).
Die Unterschiede der Durchschnitte zwischen den Regionen variieren dieses Jahr zwischen 0.5 und 3.4 Einheiten. Wie schon in der Vergangenheit beobachtet, wurden tendenziell höhere Durchschnitte bei den Regionen in höheren Lagen und der Ostschweiz erreicht.
Die Differenzen zwischen den Quellzahlen bei 0 und 30 Minuten geben einen Hinweis auf die Proteaseaktivität (Proteinabbauende Enzyme). Sie bleiben auf ähnlichem Niveau wie in den zwei letzten Jahren und können im Durchschnitt als normal, zum Teil etwas schwach bezeichnet werden.


Farinogramm-, Extensogramm- und Amylogrammtests

Die Mehle weisen mit einem Durchschnitt von 58.6% eine durchschnittliche Wasseraufnahmefähigkeit auf (2016: 59.1%). Die Teige zeigen eine kürzere Knetresistenz und der Konsistenzabfall ist höher als im Vorjahr. Die Teige reagieren somit leicht empfindlicher auf eine Überknetung. Wie im Vorjahr bleiben die Extensogrammflächen mit 131 cm2 im Durchschnitt hoch (2016: 125 cm2). Die Werte bei der Verhältniszahl (DW5 / DB) zeigen eine gleiche Dehnbarkeit der Glutenstruktur wie im vergangenen Erntejahr. Die maximale Viskosität (Verkleisterungsmaximum) beim Amylogramm bleibt sehr hoch. Der diesjährige Durchschnitt ist um 99 Einheiten höher als derjenige der letzten fünf Jahre. Die Verkleisterungstemperaturen sind leicht tiefer zum Vorjahr. Diese Ergebnisse weisen auf eine minim höhere Amylase-Aktivität hin.
Bevor endgültige Schlüsse über die Qualität der Ernte 2017 gezogen werden können, müssen die Ergebnisse der Backtests abgewartet werden. Diese werden an der Qualitätstagung Weizen von swiss granum am 21. November 2017 in Bern präsentiert.