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Swiss granum Anbauempfehlungen Ernte 2023

In Absprache mit den Partnern der Wertschöpfungskette publiziert swiss granum generelle Anbauempfehlungen für die Ernte 2023. Für Dinkel, Futterweizen, Körnermais und Raps besteht ein grosses Absatzpotential. Eine hohe Nachfrage gibt es ebenfalls bei den Bio-Ackerkulturen. Bei Raps und Sonnenblumen ist die Zuteilung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes zwingend zu berücksichtigen. Beim Anbau von Weizen sind die qualitativen Erkenntnisse der Vorjahre konsequent zu nutzen und die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse TOP bis an die Produzenten weiterzugeben. 

Zusammen mit den Marktpartnern entlang der Wertschöpfungskette erstellt swiss granum Anbauempfehlungen zur Steuerung des Angebots in der Schweiz. Dabei handelt es sich um nationale Mittelwerte. Aufgrund der spezifischen Bedürfnisse der Verarbeiter sind regionale Unterschiede möglich. Die Sammelstellen übernehmen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle als Koordinations- und Informationsplattform. Bei der Auswahl der Kultur und der Sorten sind die Qualitätsanforderungen und Empfehlungen der Abnehmer zu berücksichtigen. Im Dialog mit den Sammelstellen gilt es, mit einem standortgerechten Anbau und einer entsprechenden Sortenwahl die Qualitätsparameter weiter gezielt zu beeinflussen. 

Brotgetreide / Andere Getreide für Nahrungsmittel
Beim Brotweizen wird eine Aufteilung der Produktion auf die Klassen von 40% TOP, 40% Klasse I und 20% Klasse II angestrebt. Seitens der Abnehmer resp. Label bestehen unterschiedliche Empfehlungen in den einzelnen Weizenklassen. Diese sind in der beiliegenden Übersicht dargestellt und bei der Anbauplanung unbedingt zu berücksichtigen. Dinkel ist stark nachgefragt, was sich auch im höheren Richtpreis widerspiegelt. Für Biobrotgetreide resp. andere Biogetreide für Nahrungsmittel sind die Empfehlungen von Bio Suisse resp. die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten.
Bei der Weizen-Aussaat sind die qualitativen Erkenntnisse der Vorjahre konsequent zu nutzen. Swiss granum erwartet, dass die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse TOP bis an die Produzenten weitergegeben werden. Diese Empfehlung zur Anwendung zwischen Produzenten und Sammelstelle ist seit der Ernte 2019 in den Übernahmebedingungen von swiss granum aufgeführt. Die EU hat letztes Jahr neue Höchstgehalte für Mutterkornsklerotien und Ergotalkaloiden in bestimmten Lebensmitteln verabschiedet. Diese Verschärfung wird auch in der Schweiz zur Anwendung kommen, die Vernehmlassung zur Verordnungsanpassung wurde noch nicht gestartet. Zur Minimierung von Mutterkorn und Ergotalkaloiden in Getreide hat swiss granum für alle Partner entlang der Wertschöpfungskette Handlungsempfehlungen formuliert.

Futtergetreide / Eiweisspflanzen
Um die Auslandabhängigkeit im Bereich Futtermittelrohstoffe reduzieren zu können, wird empfohlen, die Anbaufläche von Futterweizen, Körnermais und Eiweisserbsen auszudehnen, von Gerste sowie von Triticale beizubehalten. Beim Anbau ist den qualitativen Bedürfnissen der Abnehmer (Hektolitergewicht bei Gerste, Mutterkorn bei Triticale) Rechnung zu tragen. Entsprechende Sorten sind auf der Liste empfohlener Sorten von swiss granum zu finden. Für die Bioackerkulturen sind die Empfehlungen von Bio Suisse resp. die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten. Im Bio-Bereich sind insbesondere Futterweizen, Körnermais und sämtliche Körnerleguminosen gesucht.

Ölsaaten
Beim Raps sind die Zuteilungen des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) massgebend. Der HOLL-Rapsanbau erfolgt im Vertragsanbau. Aufgrund der guten Nachfrage sind zusätzliche Rapsproduzenten weiterhin gesucht, da gemäss SGPV die Zielmenge von 106’000 t Raps noch nicht erreicht ist. Die Nachfrage nach Raps ist ebenfalls bei IP-SUISSE (nur klassische Sorten) und Bio Suisse hoch.
Bei den Sonnenblumen bildet die Zuteilung des SGPV ebenfalls die Basis für den Anbau. Die Zielmenge der Sonnenblumen konnte für die Ernte 2023 auf 20'000 t ausgedehnt werden.
Bei der Soja bestehen Verträge mit Verarbeitern, welche den Absatz einer zum Vorjahr höheren Sojamenge im Futtersektor erlauben. Der Anbau kann somit deutlich ausgebaut werden.
Für die Bioackerkulturen sind die Empfehlungen von Bio Suisse resp. die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten. Gesucht sind insbesondere Bio-Sonnenblumen und Bio-Futtersoja.