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Ernteprognose 2018 von swiss granum

Im Vergleich zum Vorjahr stehen höher prognostizierte Dinkel- und Rapsflächen tieferen Brotweizen- und Sonnenblumenflächen gegenüber. Ein leichter Flächenzuwachs ist mit Ausnahme von Triticale bei den Futtergetreiden sowie Eiweisspflanzen zu erwarten. Die Erntemenge an Brotgetreide wird auf 470‘000 t geschätzt. Die Rapsernte wird mit knapp 89‘000 t erwartet.

Brotgetreide
Die Brotweizenfläche wird für die Ernte 2018 leicht tiefer eingeschätzt als in den Vorjahren. Im Vergleich zu 2017 deutlich höher ausfallen wird die Dinkelfläche mit einem prognostizierten Anstieg von knapp 15% auf insgesamt 5‘700 ha. Die Roggenfläche wird konstant bleiben.
Bei den Anteilen der Qualitätsklassen von Brotweizen zeigen sich grössere Verschiebungen im Vergleich zu den Vorjahren. Den grössten Anteil weist nach wie vor die Klasse Top mit 55.8% (2017: 49.5%) auf, welche zu Lasten der Klasse I mit 32.4% (2017: 37.7%) sowie der Klasse II mit 11.1% (2017: 12.2%) ausgedehnt wird. Beim Brotweizen dominiert wie schon 2017 die TOP-Sorte CH Nara mit einem Anteil von 28.2% am Brotweizen-Saatgut und einem Anteil von 50.6% in der Klasse TOP. Forel (Klasse I) folgt mit einem Anteil von 9.5% am Brotweizen-Saatgut und hat einen Anteil von 29.4% an der Klasse I.
Die Erntemenge an Brotgetreide 2018 wird insgesamt auf 470‘000 t geschätzt. Ein zurzeit noch nicht quantifizierbarer Teil davon kann bei der Ernte wegen Qualitätsmängeln voraussichtlich noch als nicht backfähig deklariert und im Futterkanal abgesetzt werden. In der geschätzten Brotgetreidemenge ist diese Menge aktuell noch enthalten.

Futtergetreide
Die Anbaufläche von Gerste, Futterweizen und Hafer wird verglichen mit 2017 um rund 270, 120 resp. 100 ha höher, die Triticalefläche hingegen um knapp 600 ha tiefer eingeschätzt. Die Anbaufläche von Körnermais kann erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeschätzt werden.
Gesamthaft gesehen kann mit einer Futtergetreideernte von rund 440‘000 t gerechnet werden. Darin nicht inbegriffen ist die allfällig nicht backfähige Menge an Brotgetreide, welche aktuell noch nicht quantifizierbar ist. Diese Menge ist abhängig vom Witterungsverlauf und den Erntebedingungen.

Ölsaaten / Eiweisspflanzen
Beim Raps wird für 2018 von einer um 17% höheren Anbaufläche von 24‘000 ha ausgegangen. Der Grund ist die grosse Nachfrage nach Holl-Raps und die dadurch deutlich höhere Zuteilungsmenge des SGPV. Ein Rückgang verglichen mit 2017 zeichnet sich bei Sonnenblumen ab, deren Fläche auf 5‘000 ha geschätzt wird. Bei der Soja wird eine stabile Fläche erwartet. Die geschätzte Erntemenge der Ölsaaten liegt mit rund 106‘000 t – davon 88‘900 t Raps – über den Vorjahresmengen.
Die Fläche der Eiweisspflanzen steigt 2018 gemäss den ersten Einschätzungen um knapp 200 ha an. Dies ist auf den Anstieg bei den Mischkulturen und bei Eiweisserbsen zurückzuführen. Erwartet wird eine Erntemenge von knapp 22‘000 t, welche in der Grössenordnung des Vorjahres liegt.
Bei der Interpretation der Resultate gilt es zu beachten, dass die Schätzungen provisorisch sind und eine erste Prognose darstellen. Genaue Angaben zu den Saatgutverkäufen von Sommergetreide sind noch nicht enthalten. Genauere Aussagen werden mit der Ernteschätzung Ende Mai möglich sein.

Ernteschätzungen von swiss granum
Swiss granum lässt vom Geschäftsbereich Agristat des Schweizer Bauernverbandes jeweils zwischen Februar und August mehrere Schätzungen der Anbauflächen und der Ernten von Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen vornehmen. Grundlagen der Schätzung bilden Saatgutverkäufe, Stichprobenerhebungen bei rund 1‘000 Getreide- und Ölsaatenproduzenten sowie die Ergebnisse der eidgenössischen Betriebsstrukturerhebung. Daneben werden weitere Parameter, wie etwa die klimatischen Bedingungen bei der Aussaat, die Saatgutrestposten oder die tatsächlich angebauten Flächen der vorangehenden Jahre bei den Schätzungen berücksichtigt.